04. und 06. März 2025 – fächerverbindender Unterricht Ethik/Religion/Geschichte
Seit vielen Jahren gehört die Exkursion nach Bernburg fest in den Jahrgang 9 (wahlweise 10). Die Gedenkstätte ist ein zentraler Lernort, an dem historische Aufarbeitung, Empathie und demokratische Haltung zusammenfinden.
Einstieg & Kontext
Zu Beginn erhielten die Schüler:innen einen Einführungsvortrag. Darin wurden Ideengeber der „Rassentheorie“ historisch eingeordnet und Mechanismen nationalsozialistischer Propaganda sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit erläutert. Ein Schwerpunkt lag auf der Abwertung und Verfolgung von Menschen mit tatsächlichen oder vermeintlichen psychischen Erkrankungen.
Arbeit in Kleingruppen
In Workshops untersuchten die Gruppen die Logistik und Verschleierung der NS-„Euthanasie“-Verbrechen, rekonstruierten Einzelschicksale – aus Sicht von Opfern wie auch von Täter:innen – und bereiteten kurze Präsentationen vor. Der Bezug zum psychiatrischen Krankenhaus in Haldensleben machte die Thematik besonders greifbar und zeigte, wie nah Geschichte unserem Lebensumfeld sein kann.
Präsentation & Austausch
Im Plenum wurden die Ergebnisse vorgestellt und gemeinsam reflektiert: Welche Sprache, Bilder und Narrative machten das Unrecht möglich? Welche Verantwortung erwächst daraus für unser heutiges Miteinander?
Rundgang durch die historischen Räume
Beim abschließenden Besuch des historischen Teils der Gedenkstätte erhielten die Jugendlichen unmittelbare Einblicke in Orte und Abläufe der Krankenmorde. Die Konfrontation mit Originalräumen vertiefte das Verständnis für die Dimension des Unrechts und die Bedeutung einer wachen Erinnerungskultur.
Lernen mit Haltung
Die Exkursion stärkt Urteilsfähigkeit, Empathie und Zivilcourage. Sie zeigt: Demokratie und Menschenwürde sind keine Selbstverständlichkeit – sie müssen erkannt, gelebt und verteidigt werden.
Ein besonderer Dank gilt dem Team der Gedenkstätte Bernburg für die fundierte Begleitung.