Professor Friedrich Förster – Ein Leben für die Wissenschaft

Professor Friedrich Förster – Ein Leben für die Wissenschaft

Professor Friedrich Förster (1908–1999) war ein deutscher Physiker, der durch seine Pionierarbeit in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung weltweite Anerkennung fand. Seine Erfindungen und wissenschaftlichen Beiträge prägen bis heute industrielle und wissenschaftliche Standards.

Frühes Leben und Ausbildung

Friedrich Förster wurde am 13. Februar 1908 in Hundisburg, einem Ortsteil von Haldensleben, geboren. Aufgewachsen in einer Pfarrersfamilie, prägte ihn eine wertorientierte Erziehung, die von Neugier und wissenschaftlichem Interesse geprägt war. Förster besuchte das Gymnasium in Haldensleben, wo er 1926 sein Abitur ablegte.

Er entschied sich für ein Studium der Physik und Mathematik an der Universität Göttingen, das er 1932 mit einer Promotion abschloss. Seine Dissertation beschäftigte sich mit der Dielektrizitätskonstante und Schallgeschwindigkeit von Alkohol-Wasser-Gemischen, eine Arbeit, die seine Neigung zur experimentellen Physik offenbarte (Förster, 1952).

Berufliche Stationen und wissenschaftliche Durchbrüche

Nach seiner Promotion arbeitete Förster am Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung in Stuttgart, wo er sich auf die zerstörungsfreie Prüfung von Werkstoffen spezialisierte. In den 1930er-Jahren entdeckte er den Einfluss des Erdmagnetfeldes auf Prüfspulen und entwickelte den sogenannten Differentialtransformator, ein Gerät zur Messung magnetischer Eigenschaften von Materialien.

Diese bahnbrechende Entdeckung legte den Grundstein für die Entwicklung von Magnetometern und Wirbelstromprüfgeräten. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Förster an Anwendungen dieser Technologien, insbesondere für die Luft- und Raumfahrt.

1948 gründete er in Reutlingen die Institut Dr. Förster Prüfgerätebau GmbH & Co. KG, ein Unternehmen, das sich auf die Produktion von Prüfgeräten spezialisierte. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem globalen Marktführer und machte Försters Erfindungen in der Industrie unentbehrlich (Förster, 1954).

Wissenschaftliche Bedeutung und Anerkennung

Försters Arbeit führte zu zahlreichen Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften, insbesondere zu den Grundlagen der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Seine Geräte fanden Anwendung in der Raumfahrt und der Kernforschung. 1992 erhielt er die höchste Auszeichnung der NASA für seine Beiträge zur Raumfahrttechnik.

Sein Engagement in der Wissenschaft brachte ihm bedeutende Auszeichnungen ein, darunter:

  • 1976: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
  • 1978: Ehrendoktorwürde der Universität Karlsruhe
  • 1991: Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Magdeburg

Verbindung zu Haldensleben

Seine Heimatstadt Haldensleben ehrte Förster posthum, indem das Gymnasium in der Stadt am 7. September 2008 nach ihm benannt wurde. Damit würdigte man nicht nur einen der bekanntesten Söhne der Region, sondern auch einen Wissenschaftler, dessen Arbeit die moderne Industrie maßgeblich beeinflusst hat.

Vermächtnis

Friedrich Försters Wirken hat Generationen von Wissenschaftlern inspiriert. Sein Lebenswerk ist ein Zeugnis dafür, wie physikalische Grundlagenforschung in praktische Anwendungen umgesetzt werden kann, die der Gesellschaft nachhaltig zugutekommen.


Quellenangaben

  • Förster, F. (1952). Theoretische und experimentelle Grundlagen der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung mit Wirbelstromverfahren. Zeitschrift für Metallkunde, 43(5). Abgerufen von https://www.degruyter.com
  • Förster, F. (1954). Die berührungsfreie Messung der Dicke und Leitfähigkeit von metallischen Oberflächenschichten, Folien und Blechen. Zeitschrift für Metallkunde, 45(4). Abgerufen von https://www.degruyter.com
  • Wikipedia. (2024). Friedrich Förster (Physiker). Abgerufen am 7. Dezember 2024, von https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_F%C3%B6rster_%28Physiker%29
  • Magdeburger Biographisches Lexikon (n.d.). Förster, Friedrich. Abgerufen am 7. Dezember 2024, von https://mbl.ub.ovgu.de

Professor Friedrich Förster Gymnasium (PFFG)

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