Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Judentum“ setzten sich die Religionskurse der Jahrgangsstufe 6 mit jüdischem Leben auseinander – mit Sitten, Bräuchen und Festen, aber auch mit der leidvollen Geschichte von Jüdinnen und Juden, insbesondere während des Nationalsozialismus. Leitfragen waren: Wie konnte es zu diesen Verbrechen kommen? und Was können wir heute tun, um Ausgrenzung, Antisemitismus und Rassismus entgegenzuwirken?
Rund um den 9. November – den Gedenktag an die Reichspogromnacht von 1938 – besuchten die Schüler:innen die Stolpersteine für Helene Dreier, Eugen Frohnhausen und Bernhard Flörke in Haldensleben. Vor Ort trugen sie kurze Biografien vor, reinigten die Messingtafeln und legten Rosen nieder. Dieses bewusste Innehalten im öffentlichen Raum macht Erinnerung sichtbar und verbindet historisches Wissen mit Zivilcourage im Alltag.
Die Aktion zeigte eindrücklich, dass demokratische Werte nicht abstrakt bleiben: Sie werden gelebt, wenn wir genau hinschauen, fragen, sprechen – und handeln. So wird Erinnerungskultur zu einer Haltung, die im Schulalltag weiterwirkt: respektvoll, aufmerksam, solidarisch.
„Die größte Gefahr für uns alle geht vom Vergessen aus. Davon, dass wir uns nicht mehr daran erinnern, was wir einander antun, wenn wir Antisemitismus und Rassismus in unserer Mitte dulden.“
— Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier