Bär oder Pavian? Hinsehen oder Wegschauen?
Ein theaterpädagogisches Projekt zum Thema Zivilcourage
„Stellt euch einen Zoo vor – einen schwarz-weiß Zoo“ mit diesen unschuldigen Worten beginnt das Theaterstück „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“. Auch in diesem Zoo befinden sich Tiere: das Mufflon, der Pavian, das Murmeltiermädchen und schließlich ein kleiner Bär. Jeden Sonntag besuchen Kinder den Zoo. Alles mutet ganz normal an, doch dieser Zoo stand an einem besonderen Ort des Grauens – mit direktem Blick auf den Schornstein des Konzentrationslagers Buchenwald. In die Welt der Tiere und deren Sicht auf den Umgang mit diesem gräulichen Unrecht wurden die Schüler*innen des Jahrgangs 6 am 3.2.23 im Rahmen des wertebildenden Unterrichts mitgenommen. Hierbei stand die Frage im Mittelpunkt, wie man sich verhält, wenn man mit Unrecht konfrontiert wird.
Solch ein Theaterbesuch muss natürlich ausreichend vor- und nachbereitet werden. Im Vorfeld beschäftigten sich daher die einzelnen Kurse mit den verschiedenen Hauptcharakteren, deren besonderen Eigenschaften und auch dem Thema „Zäune“. Nach dem Theaterstück selbst erhielten die Schüler*innen die Möglichkeit, den Regisseur Leonard Schubert sowie die Spieler*innen Freda Winter, Lennart Morgenstern, Kaspar Weith und Linda Mattern direkt zu befragen. Angeleitet wurde das Gespräch von Theaterpädagogin Marlen Geisler.
Die Klasse 6a erhielt zusätzlich die Chance, das Stück mit der Theaterpädagogin auszuwerten. Hierbei entstanden Diskussionen zu vielfältigen Themen wie Rassismus, Sexismus usw. Auch die anderen Kurse werteten das Gesehen auf teilweise künstlerische Art und Weise aus. Zuletzt verfassten die Schüler*innen Briefe an den Regisseur, die Darstellenden oder ein Tier. Diese Briefe wurden schließlich dem Puppentheater übergeben.
Ein wichtiges Thema in der heutigen Zeit. Am Ende bleibt nur die Frage: Wie würdest du dich verhalten? Bist du Bär oder Pavian? Oder am Ende doch das Murmeltier? Eine Frage, welche nur die Schüler*innen für sich beantworten können. Doch das Projekt und das Stück „Was das Nashorn sah“ hat sie definitiv zum Nachdenken angeregt.
Zuletzt möchten wir bei Frau Frenzel und dem Förderverein für die finanzielle Unterstützung des Projekts sowie dem Puppentheater Magdeburg, besonders Frau Geisler, für die Umsetzung und Unterstützung bedanken. Dadurch wurde das Projekt erst ermöglicht.